Die Europäische Kommission geht hart gegen die Technologiegiganten Meta (Muttergesellschaft von Facebook und Instagram) und TikTok vor und stellt fest, dass beide gegen das wegweisende Digital Services Act (DSA) der EU verstoßen. Diese Untersuchungen stellen einen entscheidenden Schritt dar, um leistungsstarke Online-Plattformen für ihre Auswirkungen auf Benutzer und Gesellschaft zur Verantwortung zu ziehen.
Das im Jahr 2022 in Kraft getretene DSA zielt darauf ab, die Verbreitung illegaler Inhalte und Produkte im Internet einzudämmen und gleichzeitig die Rechte der Nutzer zu stärken. Die vorläufigen Erkenntnisse der Kommission zeichnen ein besorgniserregendes Bild:
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Die Plattformen von Meta haben mit Nutzerbeschwerden zu kämpfen: Die Kommission behauptet, dass Meta den Nutzern keine wirksame Möglichkeit bietet, illegale Inhalte auf Facebook und Instagram zu melden. Berichten zufolge haben Benutzer Schwierigkeiten, Beschwerden einzureichen, und erhalten häufig keine angemessenen Antworten auf ihre Berichte. Diese mangelnde Reaktionsfähigkeit könnte dazu führen, dass schädliche Inhalte unkontrolliert bestehen bleiben.
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Datenzugriff für Forscher verweigert: Sowohl Meta als auch TikTok werden beschuldigt, Forschern auf ihren Plattformen keinen ausreichenden Zugang zu öffentlichen Daten gewährt zu haben. Die DSA schreibt vor, dass große Online-Plattformen mit über 45 Millionen monatlichen Nutzern akkreditierten Forschern diese Daten zur Verfügung stellen. Diese Informationen sind von entscheidender Bedeutung für Forscher, die die Verbreitung von Fehlinformationen, potenzielle gesellschaftliche Schäden und die Wirksamkeit von Plattformmoderationsbemühungen untersuchen.
Diese Untersuchungen gehen auf Beschwerden zurück, die bei der nationalen Regulierungsbehörde Irlands eingereicht wurden, die Metas EU-Aktivitäten überwacht. Die Kommission arbeitet in diesen Fällen eng mit den irischen Behörden zusammen. Meta und TikTok haben nun die Möglichkeit, schriftlich zu den vorläufigen Ergebnissen zu Stellung zu nehmen, es gibt jedoch keine feste Frist für diesen Prozess. Sollte die Kommission letztendlich gegen eines der Unternehmen entscheiden, könnten Strafen von bis zu 6 % ihres weltweiten Jahresumsatzes verhängt werden.
Blick über unmittelbare Erkenntnisse hinaus:
Die Untersuchungen der Kommission zu Meta gehen über Benutzerbeschwerden und Datenzugriff hinaus: Sie umfassen auch irreführende Werbepraktiken und Inhalte im Zusammenhang mit politischen Kampagnen. Die Ermittlungen zu TikTok konzentrieren sich insbesondere auf den Schutz Minderjähriger im Internet und die Gewährleistung der Transparenz in der Werbung. Diese Untersuchungen unterstreichen das Engagement der EU, Big Tech für eine Vielzahl von Aktivitäten zur Rechenschaft zu ziehen, die sich auf Nutzer und die Gesellschaft auswirken.
Die Kommission hat bisher 14 Verfahren im Rahmen des DSA eingeleitet, die sich neben Meta und TikTok auch gegen Plattformen wie X (ehemals Twitter), AliExpress und Temu richten. Dies deutet auf umfassendere Bemühungen der EU hin, ihre neuen digitalen Regeln durchzusetzen und die Zukunft der Online-Interaktionen innerhalb ihrer Grenzen zu gestalten. Die laufenden Ermittlungen erinnern eindrücklich daran, dass die Tage der unkontrollierten Technologiedominanz zu Ende gehen – zumindest in Europa.






























